Rosenheim, 02.09.2023 - Am vergangenen Samstag fuhren wir im geschlossenen Verband, sprich per Kolonnenfahrt, nach Rosenheim. Dort übten wir auf dem Wasserübungsplatz unseres Patenvereins, dem THW OV Rosenheim, welcher uns das Gelände dankenswerterweise zur Verfügung stellte.

Das Übungsszenario lautet wie folgt: Aufgrund einer schweren Unwetterlage und Orkanböhen sind im Landkreis Rosenheim und im Stadtgebiet Rosenheim große Schäden an Gebäuden und der Bahninfrastruktur entstanden. Die Feuerwehr-Einsatzleitung hat das THW Markt Schwaben um Unterstützung gebeten.

Nach der Ankunft in Rosenheim nahm unser Zugtrupp die Führungsstelle für die Einsatzabschnittsleitung in Betrieb und errichtete einen Verpflegungsbereich. Zudem installierte der Trupp Mobiler Hochwasserpegel einen Messpegel am nahegelegenen Inn, um dessen Wasserstand laufend überwachen zu können.

In einem eingestürzten Gebäude war das können unserer Bergungsgruppen gefragt. Nach einer intensiven Erkundung der Trümmer konnte man im Inneren des Trümmerkegels zwei verletzte Personen finden. Dafür waren zwei Helfer, ausgestattet mit Licht und Gaswarngerät in den Trümmerkegel gekrochen. Im Inneren leisteten sie Erste-Hilfe und betreuten die Verletzten. Währenddessen errichteten die weiteren Helfer einen Dreibock. Daran befestigt, ließen sie einen Schleifkorb in das Innere ab, in dem die Verletzten einzeln aus den Trümmern gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden konnten.

Auf einer beschädigten Bahnstrecke galt es eine Regionalbahn zu evakuieren. Zuerst erdete man die Stromleitungen, um sicher im Gleisbereich arbeiten zu können. Anschließend errichteten unsere Einsatzkräfte aus dem Einsatzgerüstsystem eine Rampe, über die die Zuggäste evakuiert werden konnten. Außerdem benötigte die Feuerwehr gleich in der Nähe ein Wasserbecken. Dafür pumpten wir Wasser aus einem nahegelegenen Bach in ein eigens aus Leiterteilen und Plane errichtetes Becken.

Außerdem wurde ein 19 Meter hoher Funkturm durch das Unwetter beschädigt. Damit dieser wieder repariert werden konnte, zogen wir das benötigte Material im Schleifkorb an einer Seilwinde auf den Turm.

Während des Einsatzes führten unsere Kräfte im Zugtrupp das Einsatztagebuch, und sorgten für ein stets aktuelles Lagebild. Zudem hatte der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit neben der Dokumentation des Einsatzes zwei Vertreter der örtlichen Presse zu betreuen.

Nach der erfolgreichen Erfüllung aller Einsatzaufträge fuhr man im geschlossenen Verband in den Ortsverband zurück und stellte die Einsatzbereitschaft wieder her.

Wir bedanken uns bei der Feuerwehr Poing, welche uns ihre Bahnerdungs-Ausstattung für die Übung geliehen hatte.